Rund um Mobilfunk dreht sich vieles um das neueste Gerät. Doch wer ein funktionierendes Smartphone besitzt, profitiert häufig stärker von einem reinen Tarif ohne Hardware. Ein solcher SIM-only-Vertrag entkoppelt die monatlichen Netzleistungen von den Gerätekosten. Dadurch entsteht Kostentransparenz, während zugleich ökologische und finanzielle Spielräume wachsen. Der folgende Text beleuchtet vier zentrale Argumente, die erklären, warum sich der bewusste Verzicht auf ein subventioniertes Handy für viele lohnt.
Klare Kostenstruktur senkt die monatliche Belastung
Wer sich für einen Handyvertrag ohne Endgerät entscheidet, bezahlt nur die reine Netzgebühr – der Aufpreis für ein subventioniertes Smartphone entfällt. Dadurch reduziert sich die monatliche Belastung spürbar, vorausgesetzt das vorhandene Handy funktioniert noch einwandfrei. SIM-only-Verträge mit Flats sind mittlerweile schon unter 15 € im Monat erhältlich. Das Modell ohne Smartphone ist vor allem in Kombination mit den neuen Unlimited-Tarifen spannend. Während unbegrenzte Datenpakete früher als Luxusprodukt galten, bieten große Netzbetreiber inzwischen echte „ohne-Limit“-Optionen bereits ab rund 20 € an. Unter anderem mit einem Handyvertrag ohne Handy von o2 sichern sich Sparfüchse unbegrenztes Datenvolumen, ohne einen Cent für subventionierte Hardware draufzulegen.
Weniger Elektroschrott dank längerer Gerätelebensdauer
Die meisten CO₂-Emissionen eines Smartphones entstehen bei der Herstellung. Eine im Juni 2024 veröffentlichte Studie des Wuppertal Instituts zeigt dies. Würde jedes Gerät statt nur 2,5 Jahre ganze fünf bis sieben Jahre genutzt, ließen sich die Treibhausgasemissionen des gesamten Sektors fast halbieren. Gleichzeitig lagern laut EU-Daten mehr als 200 Millionen alte Handys ungenutzt in deutschen Haushalten. Die seit Juni 2025 geltende neue EU-Ökodesign-Verordnung will deshalb Ersatzteile und Sicherheitsupdates über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren sicherstellen, damit Smartphones länger genutzt werden können.
Ein SIM-only-Vertrag unterstützt genau dieses Ziel, da er den schnellen Gerätewechsel nicht belohnt, sondern den nachhaltigen Gebrauch vorhandener Technik. Nutzer, die ihr Smartphone konsequent reparieren oder ein gebrauchtes Gerät kaufen, reduzieren so nicht nur die Kosten, sondern auch den Rohstoffverbrauch von seltenen Erden, Gold oder Kobalt. Ein Handytarif ohne Handy passt somit ideal zu einem klimabewussten Konsumverhalten.
Bonitätsprüfung? Ein Vertrag ohne Gerät erleichtert den Abschluss
Mobilfunkanbieter prüfen vor Vertragsabschluss regelmäßig die Kreditwürdigkeit, um Zahlungsausfälle bereits im Vorfeld zu vermeiden. Eine negative SCHUFA kann dabei schnell zum Hindernis werden. Vergleichsportale weisen darauf hin, dass Verträge ohne subventioniertes Smartphone deutlich bessere Chancen bieten, weil kein teurer Ratenkauf abgesichert werden muss und das finanzielle Risiko des Providers auf die monatliche Grundgebühr begrenzt ist. Manche Anbieter verzichten bei reinen SIM-Karten sogar ganz auf tiefe Bonitätsabfragen oder führen lediglich eine sogenannte „Soft Inquiry“ durch – diese wirkt sich zwar nicht auf den Score aus, taucht aber in der persönlichen SCHUFA-Übersicht auf.
Prepaid-Tarife umgehen das Thema Kreditprüfung in der Regel vollständig, da das Guthaben im Voraus aufgeladen wird. Dadurch erhalten auch Personen mit schwächerer Kreditakte, saisonalem Einkommen oder frisch gegründeter Selbstständigkeit Zugang zu einem vollwertigen Mobilfunktarif. Zugleich bleibt der SCHUFA-Score geschont, weil kein zusätzlicher Finanzierungsposten eingetragen wird und somit keine neue kreditrelevante Verbindlichkeit entsteht.
Freie Gerätewahl und technologische Unabhängigkeit
Ohne die feste Kopplung an ein Betreiber-Bundle entsteht ein erheblich größerer Handlungsspielraum bei der Wahl von Gerät, Händler und Erwerbszeitpunkt. Preisaktionen lokaler Fachgeschäfte oder temporäre Online-Deals lassen sich jederzeit nutzen, weil der Tarif unabhängig bleibt. Ebenso eröffnen sich Nischenmärkte: Importmodelle kleiner Hersteller, Spezialgeräte mit Satelliten-Modul oder ausgesprochen kompakte „Light Phones“ sind meist nicht Teil der standardisierten Providerportfolios, lassen sich mit einem reinen SIM-only-Vertrag jedoch problemlos betreiben. Die Spannbreite möglicher Endgeräte wird im Ergebnis erheblich erweitert.