Steuersysteme in der Schweiz und in Deutschland im Vergleich

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In der Schweiz ist das Steuersystem stark föderalistisch ausgerichtet. Die Steuerhoheit liegt auf drei Ebenen: Bund, Kantone und Gemeinden. Jede dieser Ebenen erhebt ihre eigenen Steuern, wobei die Kantone und Gemeinden eine große Autonomie in der Festlegung ihrer Steuersätze haben. Das schweizerische Steuersystem besteht aus direkten Steuern (wie Einkommensteuer und Vermögenssteuer) und indirekten Steuern (wie Mehrwertsteuer und Stempelsteuer).

Im Gegensatz dazu hat Deutschland ein zentralisiertes Steuersystem, bei dem die Steuergesetze auf Bundesebene festgelegt werden. Die Steuereinnahmen werden dann zwischen Bund, Ländern und Gemeinden aufgeteilt. Auch in Deutschland gibt es direkte (z.B. Einkommensteuer, Körperschaftsteuer) und indirekte Steuern (z.B. Mehrwertsteuer).

Unterschiede in der Einkommensteuer

In der Schweiz haben die 26 Kantone eine hohe Autonomie in Bezug auf ihre Steuersätze, einschließlich der Einkommensteuer. Das führt zu einer Vielzahl von Steuersätzen und Steuersystemen innerhalb des Landes, die sich je nach Kanton stark unterscheiden können. Jeder Kanton erhebt seine eigene Einkommensteuer zusätzlich zur Bundessteuer.

Die Einkommensteuer in der Schweiz ist progressiv, das heißt, der Steuersatz steigt mit zunehmendem Einkommen. Die Sätze variieren je nach Kanton erheblich, was zu einem intensiven Steuerwettbewerb zwischen den Kantonen führt. Einige Kantone, wie Zug oder Schwyz, sind für ihre besonders niedrigen Steuersätze bekannt, während andere wie Genf oder Basel höhere Sätze haben.

So betragen die effektiven Steuersätze für eine alleinstehende Person ohne Kinder im Kanton Zug für ein Einkommen von 100.000 CHF etwa 10,7% und für ein Einkommen von 1.000.000 CHF etwa 22,9%. Im Kanton Genf liegen diese Sätze bei etwa 21,6% bzw. 43,3%. In Bern betragen die entsprechenden Sätze etwa 16,9% bzw. 34,7%.

Die Webseite steuerhilfe.ch weist darauf hin, dass in der Schweiz auch Gemeindesteuern erhoben werden, die zu den kantonalen und bundesstaatlichen Steuern hinzukommen. Diese Steuern können die gesamte Steuerlast erheblich erhöhen, variieren aber ebenfalls stark von Ort zu Ort.

In Deutschland ist die Einkommensteuer ebenfalls progressiv, aber die Sätze sind im Allgemeinen höher als in der Schweiz. Der Steuersatz beginnt bei 14% und steigt auf bis zu 45% für sehr hohe Einkommen. Zusätzlich gibt es den „Solidaritätszuschlag“ von 5,5% auf die Einkommensteuer.

Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer

Die Körperschaftsteuer in der Schweiz variiert ebenfalls je nach Kanton und kann zwischen 12% und 24% liegen.

In Deutschland liegt der Körperschaftsteuersatz einheitlich bei 15%. Allerdings wird zusätzlich die Gewerbesteuer erhoben, deren Höhe von der jeweiligen Gemeinde festgelegt wird. Zusammen mit dem Solidaritätszuschlag kann die effektive Belastung somit deutlich über 30% liegen.

Schweiz mit sehr niedriger Mehrwertsteuer

Die Mehrwertsteuer in der Schweiz beträgt 7,7% auf den meisten Waren und Dienstleistungen, was einer der niedrigsten Sätze in Europa ist. Für bestimmte Waren und Dienstleistungen gibt es reduzierte Sätze.

In Deutschland liegt der reguläre Mehrwertsteuersatz bei 19%, mit einem ermäßigten Satz von 7% für bestimmte Waren und Dienstleistungen.

„Gemeinsame Besteuuerung“ und „Ehegattensplitting“

In der Schweiz gibt es ein System ähnlich dem Ehegattensplitting in Deutschland, das als „gemeinsame Besteuerung“ bezeichnet wird.

Bei der gemeinsamen Besteuerung werden das Einkommen und das Vermögen beider Ehepartner zusammengerechnet und gemeinsam besteuert. Dies kann zu einer geringeren Gesamtsteuerbelastung führen, insbesondere wenn ein Ehepartner ein deutlich höheres Einkommen hat als der andere.

Die gemeinsame Besteuerung gilt sowohl für verheiratete Paare als auch für eingetragene Partnerschaften. In einigen Kantonen gilt sie auch für Paare, die in einer faktischen Gemeinschaft leben.

Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Schweiz und Deutschland

Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz regelt, wie verschiedene Arten von Einkommen zwischen den beiden Ländern besteuert werden, um zu verhindern, dass Personen oder Unternehmen auf das gleiche Einkommen in beiden Ländern Steuern zahlen müssen. Hier gibt es jedoch einige Ausnahmen, so dass pauschale Aussagen nicht möglich sind.

Grundsätzlich ist das schweizerische Steuersystem stärker auf die föderale Struktur des Landes ausgerichtet, während das deutsche Steuersystem eher zentralisiert ist. Generell sind die Steuersätze in der Schweiz niedriger als in Deutschland, was teilweise auf den interkantonalen Wettbewerb in der Schweiz zurückzuführen ist. Allerdings variiert die tatsächliche Steuerbelastung stark je nach individuellen Umständen und Standort.

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Tobias Friedrich, in Berlin lebend, ist ein passionierter Schriftsteller und Redakteur. Seine akademische Reise begann mit einem Studium in Literatur und Philosophie, welches er im Jahr 2010 erfolgreich in Berlin abschloss. Seitdem hat er seine Leidenschaft für das geschriebene Wort in vielfältige Werke einfließen lassen. Sein Privatleben teilt er mit seiner Frau und einem Kind, die seine Liebe zur Literatur und zu abenteuerlichen Reisen teilen. Obwohl Berlin sein Heimathafen ist, zieht es Tobias immer wieder in die Ferne, was seine Schreibkunst mit vielfältigen Perspektiven und Erfahrungen bereichert.